Tipps für Väter von Betroffenen

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TIPPS FÜR VÄTER VON BETROFFENEN

Hier findest Du hilfreiche Tipps im Umgang mit Betroffenen.

  • Versuche die Krankheit zu verstehen und informiere Dich
    Informiere Dich über Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten. Konfrontiere Dein Kind mit Deinem Wissen über die Krankheit.Neigst Du vielleicht auch dazu, die Krankheit zu bagatellisieren und diese als Phase abzutun, die von allein wieder aufhört? Achte darauf, daß Deine Tochter nicht die Rolle Deiner Frau übernimmt. Manchmal bilden sich innerhalb der Familie ungesunde Koalitionen: die Tochter mit dem Vater gegen die Mutter, oder die Tochter mit der Mutter gegen den Vater. Eine Spaltung zwischen Dir und Deiner Frau solltest Du vermeiden. Wenn es um das Thema Magersucht geht, solltest Du und Deine Frau einer Meinung sein und Deine Tochter zu einer Therapie motivieren. Hier findest Du weitere Literatur zum Thema Essstörungen.

  • Unterstütze den Abnabelungsprozess
    Respektiere, daß sich Deine Tochter zurückzieht. Es ist normal, daß sie die Badezimmertür abschließt und auch für ihr Zimmer einen Schlüssel besitzt. Achte darauf, daß Du immer anklopfst, bevor Du in ihr Zimmer trittst, was natürlich für alle Mitbewohner der Fall sein sollte.
    Reagiere nicht eingeschnappt, auch wenn Deine Tochter zeitweilig sehr aggressiv auf Dich reagiert oder sogar den Kontakt abbricht. Verstehe diese Reaktion als nachträglich vollzogene Ablösung und als Reifungsprozess. Diese Phase geht sicherlich vorbei und ihr werdet Euch wieder versöhnlicher begegnen.

  • Welche Einstellung hast Du gegenüber Schönheitsidealen
    Überprüfe kritisch Deine eigene Einstellung zum Schönheitsideal. Bemerkungen, wie z.B. beim gemeinsamen Fernsehen über die Figuren der DarstellerInnen, werden von Deinem Kind seismographisch aufgenommen. Werde sensibel für Deine Bemerkungen und Äußerungen. Vermeide es zynisch und ironisch auf Dein Kind zu reagieren.

  • Führe offene Gespräche mit Deinem Kind
    Versuche mit Deinem Kind über Gefühle und Wahrnehmungen zu sprechen. Öffne Dich ihm gegenüber und baue somit eine Brücke auf. Vermeide aber Themen wie Körpergewicht und Körperformen. Versuche ab und zu etwas mit Deinem Kind alleine zu unternehmen. Es sollte nicht gerade ein Restaurantbesuch sein, lieber ein Spaziergang in der Natur. Dort könnt ihr ein entspanntes Gespräch führen.

  • Therapie
    Wenn sich Dein Kind zu einer Therapie entschließt, dann unterstütze es dabei und sehe auch die Chance für Dich und Deine Partnerschaft.
    Wenn Dein Kind sich in ambulaner oder stationärer Therapie befindet, dann ist es wichtig, daß Du dies unterstützt. Mische Dich NIE in die Therapie ein. Stelle keine eindringlichen Fragen zu Therapieinhalten oder deren Verlauf. Warte ab, was Dir Dein Kind von sich aus erzählt.